Was ist Bagasse?
Bei der Zuckerproduktion werden Zuckerrohr oder Zuckerrüben ausgepresst, um an den wertvollen Saft der Pflanzen zu gelangen. Während der Saft eingedickt und weiterverarbeitet wird, hinterlässt das ausgepresste Zuckerrohr faserige Rückstände: die Bagasse. Im weiteren Verlauf der Zuckerproduktion spielt die Bagasse keine Rolle mehr, weshalb die Produzenten das vermeintlich unnütze Nebenprodukt in vielen Fällen einfach verbrennen oder auf andere Art entsorgen. Allerdings haben sich mittlerweile einige Möglichkeiten zur Verwertung der Pflanzenfasern aufgetan.
Auch für die Herstellung von Lebensmittelverpackungen ist Bagasse alles andere als wertlos. Denn aus dem Abfallprodukt lassen sich verschiedene Einwegprodukte herstellen – und zwar mit einem kleineren CO2-Fußabdruck als bei vielen andere Ressourcen. Schließlich entsteht das Nebenprodukt ganz ohne einen eigenen Anbau- und Erntezyklus. Insofern handelt es sich bei Bagasse um ein Upcycling-Produkt: Es entsteht ein ökologisches Verpackungsmaterial aus einem Rohstoff, der andernfalls oftmals ungenutzt verloren ginge.
Wozu braucht man Bagasse?
Die möglichen Verwendungen von Bagasse sind vielfältig. Zum Beispiel lassen sich die ausgepressten Fasern als Düngemittel einsetzen. Unter kontrollierten Bedingungen kann Bagasse auch als Brennstoff zum Heizen dienen, was allerdings die nötige Technik voraussetzt. Ähnlich wie die Reste von Getreide, Kartoffeln oder Mais eignen sich Zuckerrohrfasern auch als Grundstoff für Bio-Ethanol, das als Brennstoff für Kraftfahrzeuge dient. Zudem lässt sich Bagasse sogar zu Papier weiterverarbeiten.
Viel interessanter für die Gastronomie gestaltet sich Bagasse als ein biobasierter Rohstoff für Lebensmittelverpackungen.
Dies hat mehrere Gründe: Für Menüboxen und Schalen eignet sich Bagasse hervorragend, weil das Material wasserundurchlässig ist und auch bei fettigen Inhalten nicht aufweicht. Bei hoher Beanspruchung lassen sich Einwegprodukte aus Bagasse auch mit einer dünnen Schicht aus Biokunststoff überziehen. So werden Suppen, Soßen und Fettiges einfach zu transportieren – ohne Sorge vor auslaufendem Inhalt.
Auch für Getränkebecher – mittlerweile ein regelrechtes Symbol für umweltschädliche Einwegprodukte – bietet sich Bagasse an. Die Deutsche Umwelthilfe beziffert den Verbrauch von Einweggetränkebechern auf 320.000 Stück pro Stunde – allein in Deutschland.[1]
Wer hier auf Bagasse setzt, spricht den Nachhaltigkeitswunsch der Gäste an. Gut sichtbar kommuniziert verbreitet sich Ihre Lebensmittelverpackung aus Bagasse auch in den sozialen Medien. Das bedeutet für Sie kostenloses Social Media Marketing.
[1] Quelle: Deutsche Umwelthilfe. Problem Kaffeebecher. https://www.duh.de/becherheld-problem/.
Wo wird Bagasse hergestellt?
Als unverarbeitetes Nebenprodukt entsteht Bagasse beim Auspressen von Zuckerrohr im Zuge der Zuckerproduktion. Die weltweit größten Anbauländer von Zuckerrohr sind derzeit Brasilien (mit großem Abstand), gefolgt von Indien und China. In kleinerem Umfang wird Bagasse mittlerweile sogar in Deutschland produziert.
Damit Sie ein tatsächlich nachhaltiges Material erhalten, empfehlen wir Ihnen den Kauf von verifiziert klimaneutralen Verpackungen. Dazu gehören zum Beispiel die Bagasse-Produkte von BioPak: Indem wir Projekte zur Emissionsminderung mitfinanzieren, kompensieren wir für den Schadstoffausstoß durch Produktion, Transport und Entsorgung.
Gegenüber Plastik stellt Bagasse auf jeden Fall eine nachhaltige Alternative dar. Denn die Plastikherstellung hängt maßgeblich von Erdöl ab. Dessen Förderung und Weiterverarbeitung verursacht enorme Schadstoffemissionen, weshalb die EU die Verwendung von Einwegplastik immer stärker reguliert – etwa mit dem seit 2021 gültigen EU-weiten Plastikverbot, das 2023 nochmals ausgeweitet wird.
Auch im Hinblick auf die Menschenrechtslage in den Erdöl fördernden Staaten ist neues Plastik bedenklich. Deshalb können sich umweltbewusste Gastronom*innen statt Plastik lieber für Alternativen wie Bagasse oder auch wiederverwendetes rPET entscheiden. Letzteres besteht zwar ebenfalls aus fossilem Kunststoff, wird jedoch im Zuge von Recycling mit wesentlich weniger Neuplastik hergestellt. Bei Duni und BioPak setzen wir außerdem auf rPET aus dem Post-Consumer Recycling. Dabei wird ausschließlich bereits verbrauchter Kunststoff wiederverwertet – ohne Industrieabfälle aus der Produktion anderer Güter.